zur bewegung

„Das endliche Zur-Wirklichkeit-Kommen eines bloß der Möglichkeit nach Vorhandenen, insofern es eben ein solches ist – das ist Bewegung“ Aristoteles

zum freien fall

Wer nun etwa vermeint, die schwereren Körper, die senkrecht
Rascher im Leeren versinken, vermöchten von oben zu fallen
Auf die leichteren Körper und dadurch die Stöße bewirken,
Die zu erregen vermögen die schöpferisch tätigen Kräfte:
Der entfernt sich gar weit von dem richtigen Wege der Wahrheit.
Denn was immer im Wasser herabfällt oder im Luftreich,
Muß, je schwerer es ist, um so mehr sein Fallen beeilen,
Deshalb, weil die Natur des Gewässers und leichteren Luftreichs
Nicht in der nämlichen Weise den Fall zu verzögern imstand ist,
Sondern im Kampfe besiegt vor dem Schwereren schneller zurückweicht:
Dahingegen vermöchte das Leere sich niemals und nirgends
Wider irgendein Ding als Halt entgegenzustellen,
Sondern es weicht ihm beständig, wie seine Natur es erfordert.
Deshalb müssen die Körper mit gleicher Geschwindigkeit alle
Trotz ungleichem Gewicht durch das ruhende Leere sich stürzen (...)
Lukrez (55 v. chr. )

zum wort

Im Anfang (ἀρχή) war das Wort (λόγος)
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.

johannes prolog

das lied der lieder (hohelied)

1,1 Das Lied der Lieder, von Salomo. 1,2 Er küsse mich mit Küssen seines Mundes, denn deine Liebe ist köstlicher als Wein. 1,3 An Duft gar köstlich sind deine Salben; ausgegossenes Salböl ist dein Name. Darum lieben dich die Mädchen. 1,4 Zieh mich dir nach, laß uns eilen! Der König möge mich in seine Gemächer führen! Wir wollen jubeln und uns freuen an dir, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein! Mit Recht liebt man dich. 1,5 Schwarz bin ich und doch anmutig, ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Zeltdecken Salomos. 1,6 Seht mich nicht an, weil ich schwärzlich bin, weil die Sonne mich gebräunt hat! Meiner Mutter Söhne fauchten mich an, setzten mich als Hüterin der Weinberge ein. Meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet. 1,7`Erzähle mir, du, den meine Seele liebt, wo weidest du? Wo läßt du lagern am Mittag? Wozu denn sollte ich wie eine Verschleierte sein bei den Herden deiner Gefährten? 1,8 `Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus den Spuren der Herde nach und weide deine Zicklein bei den Wohnstätten der Hirten! 1,9 `Einer Stute an den Prachtwagen des Pharao vergleiche ich dich, meine Freundin. 1,10 Anmutig sind deine Wangen zwischen den Schmuckkettchen, dein Hals mit der Muschelkette. 1,11 Goldene Schmuckkettchen wollen wir dir machen mit Perlen aus Silber. 1,12 `Solange der König bei seiner Tafelrunde [weilt], gibt meine Narde ihren Duft. 1,13 Ein Myrrhenbeutelchen ist mir mein Geliebter, das zwischen meinen Brüsten ruht.1,14 Eine [Blüten]traube vom Hennastrauch ist mir mein Geliebter, aus den Weinbergen von En-Gedi. 1,15 `Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön, deine Augen sind Tauben.1,16 `Siehe, [auch] du bist schön, mein Geliebter, und hold, und unser Lager ist frisches Grün. 1,17 Die Balken unseres Hauses sind Zedern, unsere Dachsparren sind Wacholder.

paulus: 1. brief korinther 13

1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende trommel.

2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.

7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.

8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.

9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden.

10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.

12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

ein guter vorsatz

ein hauch nur ist jeder mensch /lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin.

1. buch psalmen 39