Zum sozialpsychiatrischen Kolloquium

Ich kann euch sagen was in den letzten dreizehn Jahren Peergeschichte in der Schweiz passiert ist: Wir haben uns in den Institutionen aufgerieben. Wir haben das ganze angestaubte Wesen der Institutionen verinnerlicht. Wir müssen uns Tag für Tag, als Fachpersonen, derart an den Betrieb anpassen, dass wir uns darüber selber verloren haben. Ich selber kann gar nicht wissen wo ich anfangen soll darüber zu berichten wo Peerarbeit anfängt in der Überzeugung und wo sie in der Institution am System scheitert. Wo wir an anderen Fachpersonen scheitern und ihrem Selbstverständnis von Teamarbeit. Wo wir unsere Rolle nie richtig finden können. Wo wir die Geschichte der Psychiatrie mitatmen und zwangsläufig mittragen. Es ist nicht die Peerarbeit die in der Krise ist, das System ist die Krise und es lähmt uns mit. Wie ein Neuroleptikum, wie eine Gesprächstherapie. Ihr habt noch nicht verstanden, dass wir die Wende sein können. Die neue gute Geschichte der UN-BRK. Dass wir die Psychiatrie aushebeln können zum Wohle der Patient:innen. Das Peerwesen kann und soll in erster Linie empowerment sein, trotz der Psychiatrie. Dafür müssen wir den ganzen Laden umbauen und dafür müssen wir die Last der Institutionen mittragen. Das können wir obwohl wir dafür nicht ausgebildet wurden. Das bedeutet Fortschritt und Rückschlag, aber es bedeutet doch in erster Linie Umbau.