regulativ

ich vermisse diese frau. so sehr hab ich mich verausgabt, der letzten tage, suchend nach ihr. ihren namen sollt ihr alle wissen, und meiner lasterhaften heimlichkeiten einsam abbruch tun.sie heisst regulativ, und ich bin soweit meiner tochter ihren namen zu geben, nur um mir ihrer ständigen gegenwart sicher zu sein. ich kenn die liebe und das gernhaben, wie wir schweizer sagen, das sehnsüchteln nachts, wenn der hinterhof schläft. all das ist nichts zur ergänzenden ordnung der regulativ. sie hat als einzige die göttliche gabe mir zu fehlen, so sehr, dass ich sie vergesse. mein einziger trost ist die momentane bewusstwerdung, und dass sie sich ab und zu mal meldet. denn dann ist die regulativ drin in mir.

leise

Ich will sie gehen lassen wenn ich komm. Es soll leise wie ein flüstern sein, und klein genug um der verfolgung zu entgehn. Ich will ihr einen brief schreiben der nutte, dass sie mich zum letztenmal verseckelt hat und dass das geld das sie mir schuldet mein letzter beweggrund sein möge, mit ihr kontakt aufzunehmen. Langsam kommt alles raus. Einzeln, über lange gespräche generiert. Meinem katholen schuldbewusstsein, demütig in den tod. Auf dass es einen erheben möge, an die seite deines herrn. Und herrschen soll mindestens drin sein. Und freie liebe mit den engeln meiner selektion. Sie aber verliert keinen gedanken, alles hat system und riechen tut sie immergut. Das hinterfrage ich.

Für Herrn Goethe

Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen Die Sonne stand im Russe des Planeten

Bist hässlich und still und wütend gediehen

Nach dem Gesetz, wonach du angetreten

So musst du sein. dir kannst du nicht entfliehen

so sagten schon die Sex Pistols, so Curt Cobain

Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt

Geprägte Form, die trotzdem sich entwickelt.

Sabrina Sedlur

nicht

Ich spüre meine beine nicht mehr. nicht, dass mir das angst macht. Es könnte nichts vergänglicheres sein. Nicht der stillstand, der vorgeschmack der leere und das erahnen des endes, das mir angst macht. Nicht der einsetzende regen und das wenige blut, das simone über das gesicht rinnt. Keine angst nicht, dass wir in einer fremden stadt sind. Nicht zu ändern, dass ich die ausfahrt verpasst habe. Im aufprall aber vernichtend wurd mir klar, und es macht mir angst, dass ich meinen vater nie umarmt hab.

idealgewicht

Ihr könnt noch nicht wissen, dass ich mir sehr gern widerspreche indem ich sage, dass ich eine phase habe, und dass ich momentan gern gin tonic trinke bis die spontan hergeleiteten selbstgesprächsausbrüche mich positiv in meiner entscheidung bestärken, heute abend kein weltklassetheater besucht zu haben. Besonders samstagabends fällt es mir schwer, meine mir auferlegte kulturfreie woche durchzustehn und mir den vollen entzug zu geben.dennoch konsumierte ich alles was ich will, aber ohne mich zu zeigen. Ich bekenne den konsum von benfica-kopenhagen, dom & roland, das hochladen von frau kraushaar und das mitöden an james bond. Aber jetzt kommts: ich habe in dieser woche zwei kilo abgenommen.ich war völlig überrascht, als ich diesen morgen auf mutter’s digitalwaage stand. Ihr mögt gut denken, dass das jetzt etwas an den haaren herbeigezogen ist, das mit der logischen schlussfolgerung, aber der zufall gibt mir recht und ich werd den teufel tun, weltklasse zu konsumieren, bis ich mein idealgewicht wieder hab.

meer

ich habe das meer gezeichnet. mit kugelschreiber in meine rechte handfläche. es ist ganz schön tief geworden. und blau auch. ich kann es stundenlang ansehn und mir fische vorstellen.und die sonne darüber. es ist praktisch, weil ich es immer dabei habe. in der unwirklichkeit ist es mir halt. da es wirklich von mir geschaffen wurde. ich zeige es nie jemandem. nur wenn ich mit mir allein bin schaue ich es. dann kann ich mehr sehn als der augenblick hergibt. das mehr sehn. das grosse und die auflösung in ebendessen. danach streben wir zwei und kriegen den vorgeschmack im bewusstsein einer stimmigen gemeinschaft. im selbstverlust und in der auflösung, so soll der himmel sein.

herbst 2

Es sind die tage, an denen ich mehrmals auf meine unterhosen angesprochen werde. Ich trage nämlich meine hosen tief und oft denken die leute ich sei ein hip hoper. Es sind die guten tage an denen mit einer zufällig gewählten komposition tausend leute einen kurzen moment aus ihrer langwelligkeit gerissen werden.david sagt es sei ein indikator für intelligenz. Je tiefer die hosen desto höher der iq. Danke für das kompliment, aber so einfach ist es nicht. Vielleicht ist es eher die liebe um die freiheit des bauches. Das kommt zuerst, und dann kommt die intelligenz und dann das verlangen der ganzen stadt seine unterhosen zu zeigen. Eat this und ein brauner streifen mittendurch.

herbst is on my mind

Dass ein buntes blatt sich heute sanft auf meinen milchkaffee, den ich am ufer des rheins genoss, im herbstlich krass derben licht senkte, ist mir scheissegal. Es ist mir auch zuwider wenn sich die natur derart in mein leben mischt.soll auf dem land bleiben, sollen sich die bauern ärgern wenn es nie regnet, sollen wolken einfach an mir vorüberziehn, sollen kindern gleich die zustände sich verändern. Mir doch scheissegaaal. Ich bin der mann mit einem programm und einem plan, der eventualitäten, vor allem natürliche, strikte ausschliesst. Zyklen sind mir fremd. Technische unwägbarkeiten lasse ich nicht zu. Weil ich mich im rahmen des möglichen bewege. Und dass jetzt der herbst kommt, und die mongis mit den blättern tanzen und sie den rummel hochfahren, leckts mich alle mal am arsch

es muss vier sein

ich kenne jacques. er ist ein vampirtrinker, ich kenne ihn gut und oft trinke ich mit ihm, abends wenn meine eltern schlafen. dann treffe ich ihn, auf ein bier oder zwei. wir ziehen um die häuser. und jacques ist auch einer der die häuser kennt um die er zieht,in der nacht. soll ich es eben dieser zuschreiben, dass ich meiner immer müder werde? ich kann stehen. jacques will tanzen,ich schreie gegen den pegel an:“nicht mit mir,nicht zu dieser musik, lass diese plumpen animationsversuche!“ er tänzelt um mich rum, und ich, der ich jacques nie den rücken zuwenden kann, bin gezwungen mich zu drehen,im kreis,in der zeit. ich will die extase abwenden, und ich denke an die frau, die mir nichts bedeutet. so geht’s für einen moment. jacques wird schneller, er will mein bewusstsein verändern, „dä siech“, dreht sich immer schneller um mich.ich bin der derwisch, er ist mein kosmos. wenn die sterne verglühn, und die stürme vergangen sind, wird jacques da sein und mit mir einen letzten heben. auf das glück und die liebe, und alles andere kann uns zwei gestohlen bleiben. jacques will reden und ungestört denken können.ich kenne da einen platz den niemand besucht. wo wir sind und uns aneinander eichen können. da gehen wir hin. denn jeder denkt zuerst an sich selbst und an seinen fortschritt. niemand so wie jacques und er braucht ein würdiges, erstarkendes gegenüber, der den reifeprozess seiner entwicklung dankbar zu würdigen weiss.wir hatten sex als wir jung waren.jetzt sitzen wir uns gegenüber aus gewohnheit.das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und wir halten uns gegenseitig daran.ja, es gibt diesen moment, in dem ich mir vorstelle, wie er wohl ausschauen möge. das passiert mir auch bei anderen. ich hol den runter. zu mir. jacques ist auch am denken. ich kann es an seiner geschürzten oberlippe erkennen.ich hab noch schnaps zuhause, sag ich zu ihm. auf dass diese nacht nie enden möge.und irgendeine veränderung eintritt.in unserem raumgefühl.und der chillout einer bewegung weicht. lass es uns zusammen hell werden lassen. wir können diese nacht niederringen, du im warten, ich gehbereit. jacques aber denkt zurück und ich weiss,dass das dauern kann.alte fehler, sünden gleich, ein langes leben will verarbeitet sein.“komm jacques lass uns weiterziehn, um die häuser,die du kennst. wie kinder wollen wir attraktionen zugeführt werden. der schuld unbewusst, treibend im angebot der organisierten unterhaltung. jacques ist schwer zu bewegen. und genau das mag ich an ihm.“es wär noch viel schlimmer“, sag ich zu ihm,“wenn ich das lithium nicht hätte.“ jacques sagt:“ dein sendungsbewusstsein ist mir fluch und segen zugleich, du wirst deinen messias finden, aber lass uns zuerst noch diese bar an der dreirosenbrücke auschecken.“ er will sich also auch bewegen. gut so. wir halten uns gehend. wir gehen uns haltend. über die geleise, über die strasse. wirklich leer die strasse um diese zeit. es muss vier sein.

ich bin ein raumschiff

ich bin ein raumschiff. ich arbeite daran. wir denken uns die kugel und bewegen uns darin.ich bin der,der im zentrum ist.ich habe die volle kontrolle.jerry ist im vierten quadrant. andy im achten.sie kümmern sich um die verkabelung.wir werden schneller,jede sekunde,werden wir schneller. ich bin zentriert,im herzen der kugel ( am FOH). wir arbeiten auf das verschwinden hin. jeder griff sitzt.david befestigt die regie mit ein paar handgriffen. ich höre „the first cut is the deepest“ und ich stimme zu. ein chirurgensong. ich sage dir wir rocken diese halle.alle sollen sie zu mir kommen. ich helfe gern. seid ihr mühselig und beladen? ich scheiss drauf. bring your heavy load i’ll ease your pain. weil ich der bin der frieden bringen kann.der erste, sie wollen uns rangieren. von eins runter wie im sport.aber der erste ist aufgestanden,hat ein team gebildet und die mathematik der string-theorie wie eine blase zerplatzen lassen. minus is equal plus motherfuckers. so funktioniert unsere zeitmaschine. was uns noch fehlt ist die orientierung im zwölfdimensionalen raum. jerry arbeitet nachts daran,vor allem mit ace combat.ein drei d orientierungsgame. gradmesser vorhanden,radar intakt, halt auf die gegner zu,verwirr sie, und gib ihnen mit einer lenkwaffe den rest.geil. was du im luftkampf lernst, kannst du überall anwenden. zum beispiel beim apfelmus pürieren. die zeit steht still wenn du den mixerstab in die masse tauchst. schnell eine lenkwaffe hinterher, fertig. ein weiteres problem in der halle sind die kabelwege.immer gibt es die möglichkeit von interferenzen, induktionen und sonstigem störenden scheiss. der beste weg ist also nicht der kürzeste, aber das haben wir ja schon bei tarkowsky gelernt.wir haben also layers geschaffen. das hilft enorm. jede signalstärke hat seine ebene.kreuzungen sind im neunziggradwinkel zu- gelassen.so hat das andy perfekt im griff, es ist nix anderes als eine kawasaki sagt er und er hat recht.die perfekte maschine. daran arbeiten wir.sicher es gibt auch die personalfluktuation. jeder neue stört zuerst. er hat aber auch weiterführende ideen. und bald ist er ein vollwertiges teammitglied.die rangierung haben wir ja wie gesagt aufgehoben. es gibt allerdings vier projektleiter.jeder werkelt mit seinen leuten an einem anderen problem in der halle. unsere halle-luja. ich halte sie über allem. sie ist ein kubus aber wir denken uns die kugel. ich schätze, dass sie nach zweidritteln der erledigten arbeiten zu wabern beginnen wird. das wird das schönste.wir können dann bei schönem wetter das dach öffnen und uns von der sonne die bierverklebten kabel trocknen lassen.bier geht,aber zucker ist die hölle meint christoph. alles das klebt ist einfach so scheisse zu handlen. es gibt immer wieder zuckerattacken.vor allem kleine hip hoper lieben ihn.aber immer noch besser, als wenn sie aufs kiffen auch noch saufen. einer von uns ist immer besoffen,er plant die route. weil sie ist nicht so straight ,wie alle denken. du kannst sie nur nach gefühl bestimmen,in der kugel, in der unendlichkeit. höre, uns kann nichts passieren, auf dem weg in das nichts, denn das gibt es gar nicht. etwas wird immer sein. hoffen wir. wir hoffen auch,dass es ist wie kuchenessen. du magst ihn wirklich, er ist köstlich, du bist für den moment des verzehrs glücklich. es hält auch darüber hinaus an, das glück, weil du immer an den kuchen denkst. trotzdem lehnst du die dir angebotene crèmeschnitte etwas später ab. sie hätte dich zu glücklich gemacht. und jeder kennt den glücksmoment nach dem befreienden kotzen. das ist also vernunft. und das sind wir vernünftig. unsere conceissnes ist gottgleich. überhaupt ist unsere theorie voll am edge. state of the art und doch top secret. ihr seid die ersten, denen ich das erzähle. ihr seid noch nummern, wir sind gott. danke